Von links: Prost auf einen gelungenen Start! Der neue Brettle-Pächter Tim Engelhardt mit Außendienstmitarbeiter Heiko Stephan von Gold Ochsen.

Die Geschichte des Café Brettle in der Ulmer Rabengasse reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück, es kann also mit Fug und Recht als echtes Ulmer Traditionslokal bezeichnet werden. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich aus dem damaligen, klassischen Gasthaus ein Szenelokal mit Kultcharakter, das seit den 1980er-Jahren den Namen „Brettle“ trägt. Im September 2024 hat Tim Engelhardt das Kult-Café übernommen, in dem er in seiner Jugend selbst gerne zu Gast war. Großen Veränderungsbedarf sieht er nicht, er möchte nur wieder etwas mehr Kneipencharakter zurückbringen, denn schließlich war er früher auch am liebsten auf ein Bierchen am Abend dort.

Café Brettle
Rabengasse 10
89073 Ulm

Wie viel gastronomische Erfahrung haben Sie mitgebracht, als Sie das Café Brettle von Ihrem Cousin Benjamin Schmid übernommen haben?

Ehrlich gesagt: keine. Als Versicherungskaufmann komme ich aus einer ganz anderen Branche, aber ich kann „Zahlen lesen“ und bewerten. Als Benni auf mich zukam und mir sagte, dass er aufgeben wird, habe ich mir die Unterlagen angeschaut und nach vielen Gesprächen in der Familie entstand die Idee, das Brettle weiterzuführen. Warum auch nicht? Wir kennen es alle aus unserer Jugend, es ist ein etablierter Laden, der auch gut läuft. Ich musste nichts Neues erfinden, das Brettle ist schließlich das Brettle.

Was haben Sie von Ihrem Cousin übernommen und was hat sich verändert?

Optisch habe ich nicht viel verändert. Lediglich die Öffnungszeiten habe ich angepasst und – wie früher – bis in die späten Abendstunden ausgedehnt. Zudem habe ich am gastronomischen Konzept noch ein wenig gefeilt. Mir persönlich ist der Kneipencharakter sehr wichtig. Das heißt: Die Speisekarte bietet wieder Klassiker wie Maultaschen, Kässpätzle oder Schnitzel mit Kartoffelsalat. Parallel dazu bieten wir aber immer mindestens drei vegane Gerichte an, aktuell beispielsweise Flammkuchen sieben Gemüse, Krautkrapfen mit gemischtem Salat und Kartoffel-Linsen-Suppe.

Hat sich das schon herumgesprochen?

Ja, und das ging schneller als ich dachte. Wir haben viele Gäste, die nach dem Theater oder einer Veranstaltung im Stadthaus noch bei uns vorbeikommen. Der Weihnachtsmarkt hat sich selbstverständlich auch positiv ausgewirkt. Es kommen zudem viele Touristen. Das Brettle ist eben eine Traditionsgaststätte und dementsprechend in den gängigen Portalen vertreten – mit guten Bewertungen.

Was ist denn tagsüber geboten?

Natürlich bieten wir auch einen Mittagstisch mit jeweils drei Gerichten an: eine Suppe, Pasta und ein Fleischgericht. Am Wochenende kommen unsere Gäste gerne zum Frühstück. Auch wenn wir keine große Frühstückskarte haben, sind wir hier sehr gefragt. Wir liegen ja wirklich zentral und in unmittelbarer Nähe zum Wochenmarkt, da ist ein kurzer Abstecher ins Brettle ideal. Ich freue mich auch schon auf den Sommer, wenn wir unsere Terrasse wieder öffnen können.

Zu einer richtigen Kneipe gehört auch ein gutes Bier – wie wichtig ist da ein Partner wie Gold Ochsen?

Seit zehn Jahren gibt es das Gold Ochsen Bier im Brettle und ein Wechsel stand nie zur Debatte. Zum einen schmeckt das Bier einfach und zum anderen ist die örtliche Nähe einfach unschlagbar. Als ich am Anfang noch Schwierigkeiten bei der richtigen Bestellmenge hatte und dringend sehr kurzfristig Nachschub benötigt habe, wurde ganz spontan und flexibel nachgeliefert. Oder als ich ein Problem mit der Schankanlage hatte: 20 Minuten später war ein Mitarbeiter da und hat geholfen. Ein solcher Partner ist also enorm wichtig.

Welche Biersorten kann man im Brettle genießen?

Wir bieten die verschiedenen Weizenbiersorten und das alkoholfreie Bier aus der Flasche an, das Original und das Kellerbier kommt bei uns vom Fass. Gerade das Gold Ochsen Original ist sehr beliebt und aus dem Fass schmeckt es natürlich noch besser – da bin ich mit meinen Gästen einer Meinung. Wir haben aber auch afri-cola und Bluna von der Ulmer Getränke Vertrieb GmbH im Angebot.

Sind Sie mit Ihrem Start im Café Brettle zufrieden und welche Pläne haben Sie für die Zukunft?

Ich bin sehr zufrieden, das Café Brettle hat ein riesiges Potenzial und ich lerne als Neu-Gastronom jeden Tag dazu. Ich bin das Projekt aber auch ganz entspannt angegangen. Man muss den Dingen Zeit geben und wenn etwas einmal nicht funktioniert, darf man nicht in Panik verfallen. Wir nehmen uns jetzt vor dem Sommer den Außenbereich vor, denn der soll noch mehr Flair bekommen. Ansonsten soll es einfach so weitergehen wie bisher.

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