Trinken auch einmal ein kühles Ulmer Hell (von links): Haris Stratomperda und Haris Papapostolou mit Bernd Raschperger von Gold Ochsen.
In der Ulmer Küfergasse hat im September 2024 das Dirty Harry’s eröffnet. Die beiden Köpfe dahinter sind absolute Profis auf ihrem Gebiet. Haris Papapostolou ist vielen Ulmern nicht nur als Gastronom bekannt, sondern auch als Sommelier und Partner der Vinothek am Michelsberg. Haris Stratomperda kommt aus Baden-Baden und verfügt über umfangreiche Erfahrungen in der gehobenen Hotellerie und Gastronomie – national wie international. Mit Dirty Harry’s vereinen sie ihre Expertise und Liebe zur Gastronomie, um ein entspanntes und dennoch hochwertiges kulinarisches Erlebnis zu schaffen. Der Name des Projekts ist eine Hommage an die beiden Inhaber und verspricht bereits eine gewisse Portion lässigen Charme.
Dirty Harry´s
Küfergasse 2
89073 Ulm
Können Sie uns das Konzept hinter Dirty Harry’s erklären?
Papapostolou: Das ist einfach. Erstklassige Pizza und erlesener Wein in entspannter Atmosphäre. Bereits vor sechs Jahren hatte ich die Vision, die traditionelle Pizza Neapoletana mit hochwertigen Weinen zu kombinieren. Denn Pizza und Wein gehören schon immer zu meinen Leidenschaften – und so lag es auf der Hand, das Ganze irgendwann zu professionalisieren.
Stratomperda: Die Zufriedenheit und das Wohlbefinden unserer Gäste stehen bei uns außerdem an erster Stelle. Ob Weinkenner, Pizzaliebhaber oder Spaziergänger auf der Suche nach einem gemütlichen und genussvollen Abendessen – bei uns ist jeder willkommen. Unser Ziel ist es, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich jeder Gast wohlfühlt und sich darauf freut, Teil unserer kulinarischen Gemeinschaft zu sein.
Haris Papapostolou ist in Ulm bekannt, wie sind Sie zu diesem Projekt gekommen, Herr Stratomperda?
Stratomperda: Ich war Leiter eines griechischen Fine Dining Restaurants in Baden-Baden, das sehr viel Wert auf authentische Produkte legt. Den Wein für das Restaurant haben wir bei Haris bestellt, ich war also Kunde. In Deutschland gibt es kaum jemanden, der sich so gut mit griechischen Weinen und Winzern auskennt wie Haris, und da ich mich seit Beginn meiner gastronomischen Laufbahn für Wein interessiere und selbst eine Sommelier-Ausbildung absolviert habe, verstanden wir uns auf Anhieb und wurden Freunde. Wir sind beide Gastgeber aus Leidenschaft – das verbindet uns.
Sie haben die Gastronomie von der Pike auf gelernt?
Stratomperda: Das stimmt. Meine Ausbildung habe ich auf Santorin gemacht. Dort habe ich insgesamt fünf Jahre verbracht und meine ersten Weinkurse absolviert. Nach Stationen auf Naxos und Kos und einem weiteren Aufenthalt auf Santorin habe ich eine Stelle im Hotel Four Seasons in New Hampshire, England, angenommen. Baden-Baden war dann meine erste Station hier in Deutschland. Dort wurde ein neues griechisches Restaurant eröffnet und der Besitzer suchte jemanden, der das Restaurant führen konnte und gleichzeitig Erfahrung in der griechischen Kulinarik hatte sowie über Weinkenntnisse verfügte.
Wie entstand die Idee zum Dirty Harry‘s?
Papapostolou: In den letzten Jahren kam bei mir oft der Wunsch auf, wieder Gastro-Luft zu schnuppern. Ich wollte aber kein Fine Dining mehr mit all dem Stress, sondern etwas, das mir Spaß macht. Es sollte auch nicht zu groß sein. Als ich dann im Dezember 2023 erfahren habe, dass das Objekt in der Küfergasse frei ist, habe ich mit Haris die ersten Gespräche geführt. Ostern 2024 haben wir dann den Entschluss gefasst, den Sprung zu wagen.
Stratomperda: Als ich im Juni nach Ulm kam, hatten wir erst einmal viel zu tun. Der Umbau des Lokals war anstrengend, aber auch sehr spannend. Das Konzept hat mich von Anfang an überzeugt, denn es setzt auf beste Qualität – sowohl bei den Zutaten für die Pizza als auch bei den begleitenden Getränken. Zudem ist es zukunftsweisend.
Inwiefern?
Stratomperda: Meiner Meinung nach sind kleine Konzepte, die mit frischen und einfachen Produkten überzeugen, die Zukunft in der Gastronomie. Die großen Gourmettempel mit ihrem enormen Personalaufwand haben es nicht ohne Grund schwer. In einem kleinen Team muss jeder mal ran, inklusive Chef. Dann stehe ich eben auch mal am Pizzaofen. Aber in so einem kleinen Team arbeitet man viel enger und auf Augenhöhe zusammen. Man braucht also nicht nur weniger Personal, sondern bietet auch ein Arbeitsumfeld, das persönlicher ist. Das spüren die Gäste.
Wie geht es in Zukunft weiter?
Stratomperda: Momentan konzentrieren wir uns darauf, Stabilität in der Küche und im Service zu erreichen. Wir können uns aber vorstellen, künftig Gastköche einzuladen oder Küchenpartys zu veranstalten. Vielleicht haben unsere Gäste Interesse an Wein-Masterclasses oder wir bieten Themenabende an. Die Ideen sind da, aber zunächst muss das Team des Dirty Harry’s eine gewisse Routine entwickeln.
Sie sind beide Weinkenner und -liebhaber – welche Rolle spielt da Gold Ochsen auf der Karte?
Papapostolou: Eine große. Schon meine Eltern haben mit Gold Ochsen zusammengearbeitet und so war die Brauerei dann auch in meinem Restaurant Yamas ein wichtiger Partner. Hier im Dirty Harry’s haben wir die alkoholfreien Getränke der Ulmer Getränke Vertrieb GmbH auf der Karte und es spricht nichts dagegen, zur Pizza ein kühles Bier zu trinken. Neben dem Kellerweizen bieten wir das alkoholfreie Weizen sowie das Ulmer Hell von Gold Ochsen an. Wir sind übrigens die Einzigen, die das im kleinen Steinkrug ausschenken, das macht sonst keiner in Ulm.
Sie trinken also ab und zu doch auch ein Bier?
Stratomperda: Selbstverständlich! Das genießen wir beide genauso wie einen guten Wein. Seit ich das Ulmer Hell von Gold Ochsen kenne, ist es auch mein absoluter Favorit.