Im idyllischen Biergarten der Hundskomödie. Heiko Stephan von Gold Ochsen und Angarag Zedew (von links).
Wie geht man Veränderungen in einem Haus an, dessen Geschichte 1811 begann und das jahrzehntelang denselben Gastgeber hatte? Behutsam, weiß Angarag Zedew. Seit April 2024 trägt er als neuer Pächter die Verantwortung für die Hundskomödie in der Ulmer Friedrichsau und ist sich dieser durchaus bewusst. Dank seiner engen Verbindung zum Besitzer und Gastronom Giovanni Mazzotta – schließlich hat er fast zehn Jahre für die Familie Mazzotta gearbeitet – kennt er die Vorlieben und Wünsche der Stammgäste ebenso gut wie die seines ehemaligen Chefs. Im Interview gibt Angarag Zedew Einblicke in seine persönliche Geschichte und seine Visionen.
Hundskomödie
Friedrichsau 13
89073 Ulm
Wann wurde Ihnen klar, dass Sie in der Gastronomie glücklich werden?
Seit ich mit 16 Jahren nach Ulm kam, habe ich in der regionalen Gastronomie gearbeitet – an der Eis Theke des damaligen Atlantis Schwimmbad, im Barfüßer Neu-Ulm oder bei der Familie Hafner im Blausteiner Lixpark. Nach einem Aufenthalt in Österreich kehrte ich nach Ulm zurück und begann in der Jakobsruhe zu arbeiten. So lernte ich dann die Familie Mazzotta kennen. Meine Gastro-Karriere begann also schon früh.
Kam für Sie nie etwas anderes in Frage?
Ich habe sogar einmal versucht, etwas anderes zu machen. Aber schon während meiner Schreinerlehre habe ich gemerkt, dass mir die Gäste und die Abwechslung fehlen. Ich habe die Gastronomie vermisst und wollte wieder zurück. Ich kann mir nichts anderes vorstellen, denn das ist es, was mir Spaß macht.
Mit der Hundskomödie haben Sie nicht nur einfach ein Lokal übernommen, sondern auch viel Geschichte. Was bedeutet das für Sie?
Mir gefällt das, denn das Konzept der Hundskomödie funktioniert. Das Lokal ist nicht nur in der Region bekannt. Zu unseren Stammgästen zählen neben den Ulmern auch Messeaussteller oder die Schausteller des Ulmer Volksfestes. Sie kommen jedes Jahr und freuen sich auf italienische Klassiker und saisonale Spezialitäten. Bei den Ulmern ist die Friedrichsau ohnehin sehr beliebt – und das nicht nur, wenn die Sonne scheint. Die Voraussetzungen waren einfach perfekt, da musste ich nicht lange überlegen.

Das bringt doch aber auch viel Arbeit mit sich?
Ja, auf jeden Fall. Wir haben 120 Sitzplätze im Innenbereich, im überdachten Gartenbereich finden noch einmal rund 70 Gäste Platz und wenn der Biergarten komplett geöffnet ist, haben wir bis zu 300 Gäste im Außenbereich. Für die Küche, den Service und alle Hilfskräfte bedeutet das „Vollgas“, aber genau das macht mir und meinem Team auch Spaß.

Wie groß ist denn Ihr Team?
Im Winter sind rund acht Mitarbeiter im Einsatz, im Sommer kommen wir im Schnitt auf 20 Leute. Zum Glück ist das Team von Giovanni bei mir geblieben und so ich habe Menschen um mich herum, die sowohl Abläufe als auch mögliche Stolpersteine kennen. Außerdem sind sie das Gesicht der Hundskomödie, das die Gäste kennen.
Bleibt da noch Zeit und Raum für eigene kreative Ideen?
Auf jeden Fall. Gemeinsam mit Giovanni strebe ich in etwa zwei Jahren eine umfassende Renovierung an. Das heißt: Modernisierungen am und im Gebäude sowie eine Neugestaltung der Innenräume. Dabei werden wir uns aber nicht zu weit vom italienischen Flair entfernen, denn das passt zur Hundekomödie. Ich bin mir sicher, dass wir die richtige Mischung aus Tradition und Moderne finden werden.
Das heißt, Sie werden keine radikalen Veränderungen vornehmen?
Ganz sicher nicht. Wir gehen sehr behutsam vor. Als ersten Schritt habe ich die Online-Präsenz verstärkt und die Saisonkarte wiederbelebt. Zu Ostern hatten wir zum Beispiel Lammbraten auf der Karte, in den letzten Wochen gab es neben Spargel auch Bärlauchpesto mit hausgemachten Gnocchi. Ich möchte gute, bodenständige italienische Küche servieren. Das kennen und schätzen unsere Gäste. Gleichzeitig werden wir einfach ein bisschen mit der Interpretation spielen – die Pizza mit Burrata oder Mortadella und Pistazien kommt genauso gut an wie die Klassiker.
Pizza oder Pasta – was steht bei Ihren Gästen auf der Favoritenliste?
Pizza ist nach wie vor das meistbestellte Gericht in der Hundskomödie.

Wie sieht es beim Bier aus?
Obwohl wir fast alle Biersorten aus dem Gold Ochsen-Sortiment haben, ist das Gold Ochsen Original eindeutig auf Platz eins. Deshalb schenken wir diese Sorte auch vom Fass aus. Demnächst kommt aber noch das Kellerbier dazu, denn das wird bei unseren Gästen ebenfalls immer beliebter.
Was trinken Sie am liebsten?
Ich mag am liebsten dunkles Kellerbier oder ein Radler aus Kellerbier und Bluna Zitrone. Da ich mit keinem fertigen Radler zufrieden bin, mischen wir es immer frisch und bestellen dafür extra bei der Ulmer Getränke Vertrieb GmbH Bluna Zitrone – meiner Meinung nach die beste Limo für Radler.
Das klingt, als wären Sie mit dem Angebot von Gold Ochsen sehr zufrieden.
Nicht nur mit dem Angebot. Egal, in welchem Bereich ich Hilfe brauche – bei der Zapfanlage oder bei der Planung von Veranstaltungen wie dem Schwörmontag – die Zusammenarbeit klappt immer reibungslos. Mein Ansprechpartner ist immer für mich da.