Auf eine erfolgreiche Neubelebung des Ritters stößt Bernd Raschperger von Gold Ochsen (links) mit Florian Scheerer (rechts) an. Gergö Dósa, zuständig für den Service im Ritter, schließt sich ihnen gerne an.

Von Donaustetten über Neu-Ulm in die weite Welt und zurück in die Donaustadt: Mittlerweile ist Florian Scheerer in der Ulmer Hotel- und Gastrowelt wieder fest verankert. Ende 2023 ergab sich für ihn die Möglichkeit, das Hotel Ritter inklusive Gasthof in Gögglingen zu pachten – und Scheerer griff zu. Nach einer aufwendigen Renovierung der zwölf Gästezimmer konnte er im Frühjahr eröffnen.

Zum Ritter
Bertholdstraße 8
89079 Ulm-Gögglingen

https://gasthof-zum-ritter.de

Was verbindet Sie mit Ulm?

Ulm ist mein Zuhause. Ich bin in Donaustetten aufgewachsen und habe meine Ausbildung zum Hotelfachmann im damaligen Hotel Mövenpick am Neu-Ulmer Ufer der Donau absolviert. Danach war erstmal Weltentdecken angesagt. Als Flugbegleiter konnte ich enorm viel erleben, wobei mir nach gewisser Zeit auch bewusst geworden ist, dass ich nach Ulm zurückwill. 2014 habe ich schließlich das Hotel Garni Am Zehntstadel in Gögglingen übernommen. Mit dem Safranberg Hotel in Ulm kam schnell das zweite Haus dazu. Und aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei.

Der Ritter ist das einzige Ihrer Hotels mit Restaurant – war das der Grund für Ihre Entscheidung?

Ich habe schon lange nach einem passenden Objekt mit Gastronomie gesucht. Mein Ansprechpartner von Gold Ochsen wusste davon und kam immer wieder mit Vorschlägen auf mich zu. Als er mir dann gesagt hat, dass der Ritter neu verpachtet werden soll, habe ich nicht lange überlegen müssen. Schließlich liegt er direkt gegenüber des Hotels Garni, das ich bereits seit mehr als zehn Jahren führe. Da ergeben sich perfekte Synergien.

Inwiefern?

Zunächst einmal kann ich meinen Gästen in beiden Hotels nun mehr bieten als ein Frühstück. Wir haben unter der Woche viele Geschäftsreisende und die können den Tag mit einem ordentlichen Abendessen in unserer Gaststube – oder bei gutem Wetter im Biergarten – ausklingen lassen. Am Wochenende sind gerade im Sommer viele auf dem Donauradweg unterwegs und froh, eine Pause bei uns einzulegen – mit und ohne Übernachtung. Jeder Hotelgast bekommt bei seiner Anreise einen Gutschein für ein Getränk im Gasthof und das wird gerne angenommen. Darüber hinaus musste ich das Housekeeping nicht komplett neu organisieren, denn im Hotel Garni hatte ich bereits ein Team.

Die Zimmer sind komplett neugestaltet, die Speisekarte ebenfalls?

Zum Teil. Bisher war der Großteil der Karte kroatisch-mediterran. Zwar waren auch deutsche Klassiker darauf zu finden, mir ist es jedoch wichtig, regionale Gerichte anzubieten. Somit stehen heute wieder Leckereien wie Maultaschen, Wurstsalat, Spinatknödel und Schnitzel auf dem Menü. Das Schnitzel und unser Cordon Bleu Napoleon zählen bei den Gästen zu den absoluten Favoriten.

Warum Cordon Bleu Napoleon?

Statt üblichem Kochschinken und Schweizer Käse setzen wir auf deftigen Schwarzwälder Schinken und französischen Romadur. Das ergibt nicht nur ein tolles Aroma, sondern schafft außerdem eine Verbindung zu einem berühmten Gast: Napoleon soll im Jahr 1805 hier im Ritter diniert haben. So ist es zumindest auf einem großen Wandbild in der Gaststube zu lesen.

Können Ihre Gäste mit weiteren Spezialitäten rechnen?

Auf jeden Fall. Wir haben uns ganz bewusst gegen eine großangekündigte Neueröffnung des Gasthofs entschieden und sind im März mit einem „Soft Opening“ gestartet. Dementsprechend reduziert war die Karte. Auf diese Weise konnten sich Köchin und Service-Team in Ruhe einarbeiten und gemeinsam auf die Gäste und deren Wünsche einstellen. Nachdem nicht nur Hotelgäste, sondern auch Anwohner das Angebot gut annehmen, baue ich es natürlich weiter aus. So starten wir beispielsweise mit Fleischgerichten vom „Hot Stone“ in den Herbst. Die Steine, auf denen die Gäste ihr Fleisch dann selbst nach eigenen Wünschen fertig grillen können, sind bereits da und die Lieferanten für das Rindfleisch ausgewählt.

Haben Ihre Gäste Favoriten auf der Getränkekarte?

Das haben sie. Gold Ochsen Original ist bei uns das beliebteste Bier. Ich selbst bin vom Ulmer Hell auf Original umgestiegen, nachdem ich es probiert hatte. Die Würze hat mich einfach überzeugt. Wir bieten selbstverständlich auch die anderen Sorten von Gold Ochsen sowie afri-cola und Bluna an, sodass jeder auf seine Kosten kommt.

Sie haben einen der schönsten Biergärten in der Region – was macht diesen so besonders?

Die Lage direkt an der Donau ist natürlich perfekt und die alten Kastanienbäume spenden selbst bei heißen Temperaturen angenehmen Schatten. Wir haben auch hier investiert und mit neuen Bänken und Tischen gemeinsam mit Gold Ochsen eine richtige Wohlfühl-Oase geschaffen. Dazu zählt nicht zuletzt der große Ausschank, der es uns ermöglicht, frisch gezapftes Bier zu unserem selbst gemachten Wurstsalat zu servieren. Jetzt fehlt nur noch der passende Sommer mit längeren Trockenphasen.

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